Einfach nur konsequent: Friedensnobelpreis an die EU
Auch in europäischen Mainstream-Medien stößt die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union auf Unverständnis und Kritik. Dabei ist es einfach nur konsequent, nach Barack Obama den Preis auch einem europäischen Kriegsherren oder gleich der gesamten EU zu verleihen. Der US-Präsident hat unmittelbar nach der Preisverleihung den Krieg in Afghanistan durch Verdreifachung des Truppenkontingents intensiviert, in den folgenden Jahren den Drohnenkrieg im pakistanische Grenzgebiete eskaliert und im Verein mit Frankreich, Großbritannien und anderen Verbündeten Libyen angegriffen. Und stets war der neue Friedensnobelpreisträger direkt oder indirekt durch Mitgliedsstaaten beteiligt.George Orwell charakterisierte in seinem berühmten Roman „1984“ die Propagandafloskeln autoritärer Regime: „Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.“ Seit heute kann man ergänzen: „Und der Militärpakt EU ist eine Friedensmacht“. (Gerald Oberansmayr, „Orwell`scher Friedensnobelpreis“, Solidar-Werkstatt Österreich, 12.10.2012)
In drei, vier Jahren könnten die Vereinigten Staaten von Amerika als Ganzes folgen. Das wäre nur fair. Schließlich haben die 50 US-Staaten auch seit 1865 keinen Krieg mehr gegeneinander geführt und letztlich kopieren die tonangebenden europäischen Mächte nur das Erfolgsrezept, das den Nordamerikaner den Weg zur weltweiten Vormachtstellung ebnete: Kriege nur noch auswärts zu führen und das eigene Territorium vor Hungerleidern und sonstigen unliebsamen Störenfrieden rigoros abzuriegeln. Über den Militärpakt NATO eng verwoben, marschieren EU und USA dabei meist im Gleichschritt.
weiter ...
JGuilliard - 14. Okt, 20:09