Nordafrika

Samstag, 2. April 2016

Folgen "humanitärer Interventionen" ‒ das Beispiel Libyen

Leicht aktualisierte Fassung meines Beitrags im gleichnamigen Workshop beim "22. Friedenspolitischen Ratschlag" am 6.12.2015 in Kassel.
(»» hier als PDF-Dokument)

Am 19. März 2011 begannen Frankreich, Großbritannien und die USA militärisch auf Seiten aufständischer Kräfte in Libyen zu intervenieren. Am 31. März übernahm die NATO mit der „Operation Unified Protector“ das Kommando, es beteiligte sich allerdings weiterhin nur ein Teil der Mitglieder aktiv an den Angriffen. Der von März bis Oktober 2011 andauernde Krieg hatte katastrophale Folgen, im Land selbst, aber auch weit über Libyen hinaus. Er destabilisierte die im Süden angrenzenden Länder der Sahelzone, vermehrte die Zahl der afrikanischen Flüchtlinge und war auch ein Katalysator für den Krieg in Syrien.
 
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Freitag, 12. Februar 2016

Libyen - Land in Scherben

Vier Jahre nach dem ­offiziellen Kriegsende bekämpfen sich von außen unterstützte Milizen. Hunderttausende Binnenflüchtlinge
(der folgende Beitrag erschien leicht gekürzt in der Afrika-Beilage der jW vom 02.12.2015)

Am 31. Oktober 2011, wenige Tage nach dem Lynchmord am libyschen Staatsoberhaupt Muammar Al-Ghaddafi, erklärte die NATO ihren Militäreinsatz in Libyen für beendet. Westliche Politiker und Medien feierten ihn als den bis dato „gelungensten Fall“ einer „internationalen humanitären Militärintervention“. Auch Teile der Linken unterstützten 2011 ‒ wie noch heute in Syrien ‒ die Forderung der Opposition nach einem Sturz des „Regimes“.

Wie die Kriege von USA und NATO zuvor, begann auch der Feldzug gegen Libyen mit Lügen.
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Mittwoch, 2. Oktober 2013

Libyen - Fortgesetzter Staatszerfall

Libyen zwei Jahre nach dem Sturz des »Revolutionsführers« Muammar Al-Ghaddafi: Das Land versinkt immer tiefer
in Chaos und Gewalt

Von Joachim Guilliard

(ungekürzte und mit Quellenhinweisen versehene Version des Artikels in junge Welt, 26.09.2013 / Thema / Seite 10)

Mit dem Fall der Hauptstadt Tripolis Ende August 2011 war der Krieg der NATO gegen das Libyen Muammar Al-Ghaddafis, des damaligen Oberhaupts des Landes, und der »Dschamahirija«, der Volksherrschaft, faktisch entschieden. Westliche Politiker und Medien feierten den unter dem Vorwand des »Schutzes der libyschen Zivilbevölkerung« gestarteten Angriff auf die legitime Führung eines souveränen Landes als den bis dato gelungensten Fall einer humanitären internationalen Militärintervention.

Schätzungen zufolge haben jedoch mindestens 50.000 Libyer die Operation »Unified Protector« (Vereinigte Beschützer) nicht überlebt. Das durch den Krieg verwüstete Land am Mittelmeer, das bis dahin den höchsten Lebensstandard Afrikas aufwies, versank nun Monat für Monat immer tiefer in Chaos, Willkür und Gewalt.

Libyen ist seither ohne zentrale Staatsgewalt, ohne funktionierende Regierung, Verwaltung und Polizei. Es fehlt eine reguläre nationale Armee, die sich gegen die Milizen und lokalen Militärräte, unter denen die Macht aufgeteilt ist, durchsetzen könnte.[1]
 
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Freitag, 16. März 2012

Veranstaltung in Heidelberg: Libyen – Folgen einer „humanitären“ Intervention


Quelle: northerntrumpet.com

Zum 1. Jahrestag des NATO-Krieges gegen Libyen findet in Heidelberg eine Diskussionsveranstaltung mit mir als Referenten statt:

Libyen – Folgen einer „humanitären“ Intervention
Mo. 19. März, 19.30 Uhr │ Volkshochschule, Bergheimer Str. 76, Heidelberg

Veranstalter: Heidelberger Forum gegen Militarismus u. Krieg in Kooperation mit der Vhs Heidelberg und mit Unterstützung der DKP HD • Freidenker HD und VVN/BdA Heidelberg

Zunächst wollen wir dabei rückblickend erörtern, wie es Sarkozy, Cameron, Obama & Co. gelingen konnte, in so kurzer Zeit einen neuen Krieg für einen gewaltsamen "Regime Change" durchzusetzen. Anschließend wollen wir einen Überblick über die Folgen, d.h. die aktuelle Situation und die Perspektiven des Landes, geben.
 
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Samstag, 18. Februar 2012

Libyen: Aufstandsbeginn vor einem Jahr – Drehbuch einer "humanitären Intervention"

Artikel in: junge Welt, 18.2.2012

Hier der Beitrag, der heute (leicht gekürzt) auf der Schwerpunkt-Seite der jungen Welt erschien – aufgeteilt in drei Artikel:
  • Bewaffneter Aufstand in Libyen: Proteste gegen Ghaddafi waren von Anfang an von Gewalt begleitet
  • Inszenierungen: Gezielte Propaganda aus Katar. In entscheidenden Momenten sorgte Al-Dschasira für die nötigen Nachrichten
  • Hintergrund: Wie eine humanitäre Intervention vorbereitet wird - ohne Prüfung nahmen Menschenrechtsgruppen, UN-Menschenrechts- und Sicherheitsrat haltlose Vorwürfe libyscher Regierungsgegner
 
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Sonntag, 12. Februar 2012

Libyen - Fathi Buzakhar: "Viele von uns sind der Ansicht, dass uns die Revolution verraten hat"

Im folgenden die Übersetzung eines Interviews mit einem Führer libyscher Amazigh (Eigename der Berber) der, sich dem Aufstand gegen die libysche Regierung angeschlossen hat, aus der baskischen Zeitung Argia.

Fathi Buzakhar: "Viele von uns sind der Ansicht, dass uns die Revolution verraten hat"
Karlos Zurutuza,
Argia 2011-12-18
http://www.argia.com/argia-astekaria/2303/fathi-buzakhar
Übersetzung aus dem Baskischen Silvie Strauß

Herr Buzakhar empfängt uns an einem Freitag in seinem Haus in Tripolis. Der Amazigh-Führer erzählt, dass er sich nur an Festtagen so elegant anzieht. Wir fragen ihn, ob das die traditionelle Kleidung der Amazigh ist. "Nein, das ist die Kleidung aller Libyer", erwidert er uns. Die Amazigh haben also nicht ihre eigene traditionelle Kleidung? "Doch, natürlich, die Sache ist die, dass alle Libyer Amazigh sind, auch wenn es viele noch nicht wissen."
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Montag, 6. Februar 2012

Interviews zu Libyen

Im Dezember war ich auf drei von der Solidar-Werkstatt in Östereich organisierten Veranstaltungen zum Thema „Warum wurde Libyen bombardiert“

In der Zeitung der Solidar-Werkstatt erschien nun auch ein Interview dazu: Libyen: "Gesundes Misstrauen", WERKSTATT-Blatt 4/2011
 
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Samstag, 21. Januar 2012

NATO-Bomben als »exzellente Investition« - Ossietzky

Artikel in: Ossietzky 1/2012

Nach der Ermordung des bisherigen libyschen Staatsoberhaupts Muammar al-Gaddafi erklärte die NATO den militärischen Job für erledigt. In den Hauptstädten der Kriegsallianz feierte man überschwenglich den Sieg. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen bezeichnete den Krieg als »eine der erfolgreichsten Missionen« des Bündnisses. Der »Schutz der Zivilbevölkerung« kann dabei allerdings nicht als Erfolgsmaßstab gedient haben. Ersten Schätzungen zufolge haben ungefähr 50.000 Libyer die »Operation vereinigte Beschützer« nicht überlebt. Mit der Liquidierung des alten Feindes und der Beseitigung des von ihm geschaffenen Systems der Dschamahirija (»Volksherrschaft«) hat das Kriegsbündnis sich jedoch den Weg zu den libyschen Ressourcen freigeräumt.
 
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Sonntag, 11. Dezember 2011

Warum Libyen bombardiert wurde - Vorträge

Anfang Dezember war ich auf Einladung der österreichischen Solidar-Werkstatt zu mehren Veranstaltungen in Oberösterreich.

Am 1. Dez. 2012 wurde ein Gespräch zur Frage "Warum Libyen bombardiert wurde" in Linz vom lokalen Fernsehsender "dorf.tv" übertragen (dorf=der offene Rundfunk). Im Anschluß stellte die Solidarwerkstatt noch ihre Anklageschrift gegen die NATO-Kriegsverbrecher vor. Man kann sich das ganze noch als Video ansehen oder bei Radio FRO anhören.
 
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Freitag, 18. November 2011

Luigi Ambrosi: Geostrategische Anmerkungen zur Besetzung Libyens

Die folgenden „geostrategische Anmerkungen“ des italienischen Historikers zur Besetzung Libyens Luigi Ambrosi wurden von Bernd Duschner übersetzt. Auch wenn sie nicht alle überzeugend sind, so bieten sie doch interessante Denkanstöße.
 
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