Göttinger Friedenspreis ‒ Diffamierungsversuche gegen „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“
Leserbrief zu "Weniger Unterstützer für Göttinger Friedenspreis", FR 20.2.2019
Es ist unglaublich: Unterstützer Israels, wie der deutsche Politiker Felix Klein, nehmen sich heraus, Juden und Israelis vorzuschreiben, wie weit Kritik an und Engagement gegen die reaktionäre israelische Politik gehen darf.
Es ist unglaublich: Unterstützer Israels, wie der deutsche Politiker Felix Klein, nehmen sich heraus, Juden und Israelis vorzuschreiben, wie weit Kritik an und Engagement gegen die reaktionäre israelische Politik gehen darf.
Wenn, wie hier, immer häufiger ein solches Engagement bereits als Antisemitismus diffamiert wird, verliert der Begriff seine Bedeutung. An sich wird darunter ja eine Form von Rassismus verstanden, die darin besteht, dass Juden gehasst und diskriminiert werden, nur weil sie Juden sind. Wenn aber heute jemandem in deutschen Medien antisemitische Positionen vorgeworfen werden, so ist mittlerweile der erste Gedanke, es werde sich dabei wohl um Kritik an Israel handeln.
Die weltweite BDS-Bewegung sei „eindeutig antisemitisch“, weil „Juden in kollektive Haftung für Maßnahmen des Staates Israel“ genommen würden, urteilt Felix Klein schlicht. Das ist jedoch genauso Unfug, wie die Behauptung, der Boykott gegen das Apartheitsregime in Südafrika habe sich "kollektiv gegen die Weißen" gerichtet. Dass ein Boykott, soll er erfolgreich sein, für die gesamte Bevölkerung spürbar wird, inklusive für die Befürworter selbst, ist unvermeidlich. Er traf in Südafrika Weiße wie Schwarze und trifft analog in Israel jüdische und arabische Bürger wie auch Palästinenser in den besetzen Gebieten.
Dies ist aber sicherlich gewaltsamen Auseinandersetzungen vorzuziehen.
Interessant zu wissen wäre, welche gewaltfreien Alternativen die lautstarken Kritiker, die sogar Diskussion darüber unterbinden wollen, den Palästinensern vorzuschlagen hätten. Welche anderen gewaltfreien Methoden würden der palästinensischen Bevölkerung realistische Chancen eröffnen, ihre Rechte durchsetzen zu können, die Israel ihr seit Jahrzehnten verweigert? Wie kann sonst Druck aus der Zivilgesellschaft weltweit auf die israelische Führung aufgebaut werden, sich endlich an Völkerrecht und UN-Resolutionen zu halten?
Die weltweite BDS-Bewegung sei „eindeutig antisemitisch“, weil „Juden in kollektive Haftung für Maßnahmen des Staates Israel“ genommen würden, urteilt Felix Klein schlicht. Das ist jedoch genauso Unfug, wie die Behauptung, der Boykott gegen das Apartheitsregime in Südafrika habe sich "kollektiv gegen die Weißen" gerichtet. Dass ein Boykott, soll er erfolgreich sein, für die gesamte Bevölkerung spürbar wird, inklusive für die Befürworter selbst, ist unvermeidlich. Er traf in Südafrika Weiße wie Schwarze und trifft analog in Israel jüdische und arabische Bürger wie auch Palästinenser in den besetzen Gebieten.
Dies ist aber sicherlich gewaltsamen Auseinandersetzungen vorzuziehen.
Interessant zu wissen wäre, welche gewaltfreien Alternativen die lautstarken Kritiker, die sogar Diskussion darüber unterbinden wollen, den Palästinensern vorzuschlagen hätten. Welche anderen gewaltfreien Methoden würden der palästinensischen Bevölkerung realistische Chancen eröffnen, ihre Rechte durchsetzen zu können, die Israel ihr seit Jahrzehnten verweigert? Wie kann sonst Druck aus der Zivilgesellschaft weltweit auf die israelische Führung aufgebaut werden, sich endlich an Völkerrecht und UN-Resolutionen zu halten?
JGuilliard - Montag, 22. April 2019
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