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Die Kinder von Falludscha
Neue Hinweise auf US-Einsatz von Uranmunition
Eine im „International Journal of Environmental Studies and Public Health” (IJESPH) erschienene Studie bringt neue Hinweise auf den Einsatz von Uranmunition durch die US-Armee. Dabei handelt es sich um panzerbrechende Munition, deren Projektile abgereichertes Uran enthalten. Die verheerenden Auswirkungen von Uranmunition sind schon aus dem ersten Golfkrieg und dem Jugoslawienkrieg bekannt.
„Krebs, Kindersterblichkeit, Geschlechterverteilung der Geburten, Irak 2005-2009” – so lautet der Titel der Studie, die sich besonders mit dem Los der Bevölkerung der irakischen Stadt Falludscha befaßt. Der Artikel ist in englischer Sprache unter http://www.mdpi.com/1660- 4601/7/7/2828/pdf abrufbar.
Der Sturm auf Falludscha, das die von den USA eingesetzte Regierung nicht anerkennen wollte, begann am 7. November 2004 und dauerte zehn Tage; der Vorwand lautete, daß die Stadt sich in den Händen von ,fremden Terroristen’ befinde. Von den rund 350.000 Einwohnern war nur wenigen die Flucht gelungen. Männern im Alter von 15 bis 55 Jahren war das Verlassen der Stadt untersagt.
Wie in Hiroschima
Laut der Studie haben sich in Falludscha die Krebsfälle seit dem Jahre 2005 vervierfacht. Das Spektrum der Krebsformen sei ähnlich wie das bei Hiroschima-Überlebenden.Auch im Vergleich mit Krebs- oder Leukämiequoten in benachbarten Gegenden seien die in Falludscha festgestellten Quoten jeweils 10-mal (Brustkrebs) bis 38-mal (Leukämie) höher. Entsprechendes gelte für die Kindersterblichkeit. Manche Kinder, die überlebten, würden im Laufe der Zeit blind oder litten an anderen Gebrechen, zum Beispiel einem unnormal entwickelten Schädel oder Geschwüren, manchmal begleitet von überaus heftigen Schmerzen.
Auch kommende Generationen betrifft die Schädigung des Erbguts. Während normalerweise auf 1.000 Mädchen, die geboren werden, 1.050 Jungen kommen, wurden in Falludscha ein Jahr nach dem Konflikt nur 860 Jungen je 1.000 Mädchen geboren. Das ist ein bekannter Indikator für genetische Schäden – auch hier besteht eine Parallele zu Hiroschima, wo der Anteil der männlichen Neugeborenen nach dem Atombombenabwurf ähnlich einbrach. Die Studie bestätigt damit die schon bekannten Anzeichen dafür, dass bei der Erstürmung von Falludscha Uranmunition zum Einsatz kam, auch wenn die US-Armee dies in Abrede stellt. Die in Großbritannien ansässigen Autoren der Studie verlangen nun weitere Untersuchungen. Organisator Malak Hamdan: „Vielleicht wird die internationale Gemeinschaft jetzt aufwachen.” Uranmunition wird wegen ihrer panzerbrechenden Wirkung verwendet, die geringfügig größer ist als die der teureren Wolframmunition. Uranmunition hat aber nicht nur grausame Auswirkungen auf die betroffene Bevölkerung, sie schädigt auch die Gesundheit damit hantierender Soldaten. Der Einsatz von Urangeschossen verstößt zudem gegen das Genfer Protokoll von 1925, das die Verwendung von giftigen Stoffen im Krieg verbietet. Kein Wunder, wenn Dr. Asaf Durakovic, Leiter der Abteilung für Nuklearmedizin an der Georgetown Universität, sagt: „Abgereichertes Uran wird zum gefährlichsten der der Wissenschaft bekannten Toxine.“ Und wer weiß, wo Uranmunition zum nächsten Mal zum Einsatz kommt?
„Es macht Spaß, Leute abzuknallen“
Der neue Befehlshaber des US-Zentralkommandos CENTCOM, dem auch die amerikanischen Truppen in Afghanistan unterstehen, ist General James („Mad Dog“) Mattis. Er war führend an der Planung des Sturms auf Falludscha ( „Operation Phantom Fury”) im November 2004 beteiligt. Im Februar 2005 sagte er in einer öffentlichen Versammlung im Zusammenhang mit dem Afghanistan- Krieg: „Es macht wirklich Spaß zu kämpfen. Es ist einfach umwerfend komisch. Es macht Spaß, einige Leute abzuknallen.“ („Actually, it’s a lot of fun to fight. You know, it’s a hell of a hoot. It’s fun to shoot some people.”) Gott bewahre uns vor solchen Helden der Freiheit!
Maurice Toutvent, Paris
„It's fun“: US-General Mattis plante 2004 den Sturm auf Falludscha mit. Seit 11. August 2010 befehligt er das für den Nahen Osten und Zentralasien zuständige Regionalkommando der US-Armee, CENTCOM.