Irak - der endlose Krieg: „Islamischer Staat“, irakischer Aufstand und das Erbe der Besatzung (Teil 2)
Mit der Fokussierung auf den „Islamischen Staat“ wird ein genuiner Aufstand gegen das von der Besatzung geschaffene Regime ausgeblendet und Vorwände für ein erneutes direktes militärisches Eingreifen im Irak geschaffen.
Der folgende Text ist Teil II der ungekürzten Rohversion eines zweiteiligen Artikels, der in der jungen Welt vom
16.12. und 17.12.2014 erschien. Die Rohfassung des ersten Teils ist aufgeteilt in Teil 1a und Teil 1b. Als Druckversion gibt es auch den gesamten Beitrag als PDF-Dokument.
Jenseits von ISIL ‒ Gräueltaten regierungsnaher Milizen
Der Großteil der Aufmerksamkeit der Welt richte sich auf den Islamischen Staat, so Erin Evers, die Irak-Beauftragte von Human Rights Watch, Ende September, „doch dessen aufsehenerregenden Tötungen und Entführungen sind nur ein Teil der Geschichte von abscheulichen Misshandlungen.“ Dazu gehören auch die, „die irakische Zivilisten durch Regierungstruppen und schiitischen Milizen erleiden.“ [1] Sie hatte in den Tagen zuvor Zeugen zur Belagerung von Latifiyya angehört, einer mehrheitlich sunnitischen Stadt im sogenannten „Bagdad-Gürtel“, deren Bevölkerungszahl infolge der Angriffe der berüchtigten 17. Division und Milizen, die noch immer unter Kontrolle des Ex-Premiers Nuri al-Maiki stehen, in den vergangenen Monaten von 200.000 auf 50.000 schrumpfte. Dutzende Bürger der Stadt waren entführt und ermordet worden. Anwohner berichten von Exekutionen auf offener Straße, nur wenige Meter von Polizeiposten entfernt. Am 11. Juni verschleppten Milizionäre 137 Männer von einem Markt der Stadt. Die Leichen von 30 von ihnen wurden gefunden, von den übrigen fehlt jede Spur.
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Der folgende Text ist Teil II der ungekürzten Rohversion eines zweiteiligen Artikels, der in der jungen Welt vom
16.12. und 17.12.2014 erschien. Die Rohfassung des ersten Teils ist aufgeteilt in Teil 1a und Teil 1b. Als Druckversion gibt es auch den gesamten Beitrag als PDF-Dokument.
Jenseits von ISIL ‒ Gräueltaten regierungsnaher Milizen
Der Großteil der Aufmerksamkeit der Welt richte sich auf den Islamischen Staat, so Erin Evers, die Irak-Beauftragte von Human Rights Watch, Ende September, „doch dessen aufsehenerregenden Tötungen und Entführungen sind nur ein Teil der Geschichte von abscheulichen Misshandlungen.“ Dazu gehören auch die, „die irakische Zivilisten durch Regierungstruppen und schiitischen Milizen erleiden.“ [1] Sie hatte in den Tagen zuvor Zeugen zur Belagerung von Latifiyya angehört, einer mehrheitlich sunnitischen Stadt im sogenannten „Bagdad-Gürtel“, deren Bevölkerungszahl infolge der Angriffe der berüchtigten 17. Division und Milizen, die noch immer unter Kontrolle des Ex-Premiers Nuri al-Maiki stehen, in den vergangenen Monaten von 200.000 auf 50.000 schrumpfte. Dutzende Bürger der Stadt waren entführt und ermordet worden. Anwohner berichten von Exekutionen auf offener Straße, nur wenige Meter von Polizeiposten entfernt. Am 11. Juni verschleppten Milizionäre 137 Männer von einem Markt der Stadt. Die Leichen von 30 von ihnen wurden gefunden, von den übrigen fehlt jede Spur.
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JGuilliard - 18. Dez, 23:09