Haiti - Cuba helfen zu helfen

Die Bereitschaft für Haiti zu spenden ist glücklicherweise groß - wie immer, wenn es die Natur war, die zuschlug und die Medien ihren Fokus darauf legen. Ob die Spenden immer zweckmäßig eingesetzt werden, ist leider auch diesmal fraglich (Siehe z.B. die Kritik des recht erfahrenen italienischen Zivilschutzchefs Guido Bertolaso, "Hilfe in Haiti zur Schau der Eitelkeiten verkommen").

Einen, für einen EU-Staat ungewöhnlich pragmatischen Weg schlägt die norwegische Regierung ein. Sie schob ideologische Differenzen beiseite und stellte Cuba 5 Millionen norwegische Kronen (ca. 885.000 Dollar) als Soforthilfe für Haiti zur Verfügung. "Damit soll die wichtige Arbeit unterstützt werden, die cubanische Ärzte in diesem Land leisten" (heißt es in der Juventud Rebelde v. 24.1.2010). Im Verhältnis dazu, was Norwegen z.B. für seine Beteiligung an Nato-Einsätzen ausgibt, ein bescheidener Betrag, aber immerhin ein Anfang, der hoffentlich Schule macht.

Cuba helfen zu helfen ist auch der Ansatz der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V. mit ihrer Hilfsaktion Cuba helfen, zu helfen – Spenden für die cubanische Ärztebrigade "Henry Reeve" in Haiti
Dieser Weg ist sicherlich einer der effektivsten, um mit einzelnen Spenden zu helfen.

Cuba leistet schon seit 1998 mit Ärzten und medizinischem Personal dem ärmsten Land Amerikas medizinische Hilfe. Daher waren 400 Ärzte plus medizinisches Personal sofort an Ort und Stelle und konnten, gestützt auf die bereits aufgebaute medizinische Infrastruktur und die Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen unmittelbar nach dem Beben mit den Rettungsarbeiten beginnen.

Die cubanischen Ärzte, waren schon lange vor der Katastrophe da und sie werden noch dort arbeiten, wenn Haiti längst wieder aus den Schlagzeilen verschwunden ist.

Daher: Spenden unter dem Stichwort: "Ärztebrigade in Haiti" auf das Spendenkonto der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba:
Konto 307 984 507 bei der Postbank Köln, BLZ 370 100 50

Mehr Informationen dazu auf der entsprechenden Seite der Freundschaftsgesellschaft.

Eine gute Alternative ist wie immer medico international, die durch die Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen aus der benachbarten Dominikanischen Republik ebenfalls ganz unmittelbar helfen kann.

medico international Konto-Nr. 1800
Frankfurter Sparkasse; BLZ 500 502 01
Stichwort: Haiti

Mehr dazu bei medico unter Hilfe für Haiti.
 

Nachtrag:

"Von Kuba lernen" empfiehlt auch Peter Hallaward im FREITAG v. 14.01.2010 (Haiti - Alptraum ohne Ende)
Dieselben Orkane, die auf Haiti 2008 so viele Menschenleben forderten, trafen Kuba mit der gleichen Härte, doch dort wurden nur vier Menschen getötet. Kuba ist den schlimmsten Auswirkungen der neoliberalen „Reform“ entkommen. Seine Regierung hat Gelder auf die Seite gelegt, um das Volk gegen Katastrophen verteidigen zu können. Wenn wir es ernst damit meinen, dass wir Haiti durch die jüngste Krise helfen wollen, dann sollten wir diesen Vergleich im Auge behalten.
johnny (Gast) - 6. Feb, 18:52

Norwegen ist nicht Mitglied der EU (="Europäischer Unfug").
Vielleicht ist deshalb diese unbürokratische Unterstützung möglich.

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