Richtigstellung: Juan Cole zur gängigen Hetze gegen Ahmadinedschad
Israels Botschafter Michael Oren behauptete auf CNN mal wieder, der iranische Präsident, wolle Israel auslöschen spricht von Völkermord und die Washington Post stieß in ihrem Bericht über eine gemeinsame Pressekonferenz von Mahmoud Ahmadinedschad und dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad ins selbe Horn.
Der "der anhaltende Trommelwirbel verlogener Propaganda" nötigte den renommierten Nahost-Experten Juan Cole zu ein paar Richtigstellungen.
Der "der anhaltende Trommelwirbel verlogener Propaganda" nötigte den renommierten Nahost-Experten Juan Cole zu ein paar Richtigstellungen.
Ahmadinedschad hat bekanntlich zuvor nie von der Auslöschung Israels gesprochen und auch bei dieser Pressekonferenz war nie die Rede davon.
In Wirklichkeit hat er Israel namentlich gar nicht erwähnt, sondern - wie meist - vom „zionistischen Regime“. Er tritt so Cole, für eine „zugegebenermaßen etwas seltsame Form einer ‚Ein-Staaten-Lösung‘ ein“.
Tatsächlich sagte er gemäß persischer Mitschrift:
Er droht also weder Israel auszulöschen noch Israelis zu töten, sondern fordert von den Zionisten die Einsicht, dass ihre Ideologie keine Zukunft hat, zumindest keine friedliche.
Nur radikale Zionisten können jedoch eine Einstaaten-Lösung als „Auslöschung“ Israels begreifen.
Juan Cole, Ahmadinejad once again fails to call for the annihilation of Israel, despite what you heard on CNN, Informed Comments, 27.2.2010
Nachtrag
Wolfgang Kuhlmann hat für seine FriedenstreiberAgentur FTA weiter recherchiert und festgestellt, dass auch Juan Cole mit seiner Übersetzung noch nicht richtig lag. (s. Jagd auf den Iran - Wieder Zitat über "Auslöschung" gefälscht, FTA, 08.03.2010)
In Wirklichkeit hat er Israel namentlich gar nicht erwähnt, sondern - wie meist - vom „zionistischen Regime“. Er tritt so Cole, für eine „zugegebenermaßen etwas seltsame Form einer ‚Ein-Staaten-Lösung‘ ein“.
Tatsächlich sagte er gemäß persischer Mitschrift:
„Iran, Syrien, der palästinensische Widerstand und Libanon sind bereit, jede Bedingungen zu erfüllen, und wir hoffen dass die Feinde der Nationen dieser Region ihren Kurs ändern werden und stattdessen in Kooperation mit den regionalen Staaten treten. Insofern das zionistische Regime Tag für Tag Libanon, Syrien und prominente Persönlichkeiten dieser beiden Länder bedroht, muss dieses sein Ende akzeptieren und die Rechte der palästinensischen Nation in ihrer Gesamtheit gewähren.“D.h. „Ahmadinedschad offeriert allen Feinden, die Frieden wollen, einen Olivenzweig“ hält, aber das „zionistische Regime“, d.h. die israelische Regierung mit ihrer aktuellen Ideologie für aus sich heraus aggressiv und ohne Änderung dieser Ideologie weder willens noch fähig die Rechte der Palästinenser anzuerkennen.
Er droht also weder Israel auszulöschen noch Israelis zu töten, sondern fordert von den Zionisten die Einsicht, dass ihre Ideologie keine Zukunft hat, zumindest keine friedliche.
Nur radikale Zionisten können jedoch eine Einstaaten-Lösung als „Auslöschung“ Israels begreifen.
Juan Cole, Ahmadinejad once again fails to call for the annihilation of Israel, despite what you heard on CNN, Informed Comments, 27.2.2010
Nachtrag
Wolfgang Kuhlmann hat für seine FriedenstreiberAgentur FTA weiter recherchiert und festgestellt, dass auch Juan Cole mit seiner Übersetzung noch nicht richtig lag. (s. Jagd auf den Iran - Wieder Zitat über "Auslöschung" gefälscht, FTA, 08.03.2010)
Ein iranischer Muttersprachler war so aufmerksam, die entsprechende Passage aus Tabnak ins Deutsche zu übertragen.
Er bestätigt meinen Verdacht, daß die englische Übersetzung nicht vollständig und korrekt ist, was natürlich auf die deutsche Fassung durchschlagen muß.
Seine Übersetzung:Der Staatspräsident sagte außerdem im Rahmen der Erläuterung der politischen Errungenschaften seiner Reise nach Syrien: „Während dieser Reise wurden die Veränderungen der letzten Monate und Tage sowie die Situationen, die in der Zukunft eintreten könnten, besprochen und die Koordination sowie die erforderlichen Beschlüsse erzielt (gefasst).Es ist demnach ganz und gar unspektakulär, was Ahmadinejad laut Tabnak
Herr Ahmadinejad sagte: „Der Iran, Syrien, der Widerstand in Palästina und Libanon sind für jegliche Umstände vorbereitet, und wir hoffen, dass die Feinde der Nationen der Region ihre Vorgehensweise ändern und mit (zusammen mit) den Nationen der Region den Kurs der Kooperation und des gleichen Weges (Hilfe, Begleitung) vornehmen und sich von der schlechten moralischen Einstellung distanzieren.“
Er setzte fort: „Es muss ein Ende finden, dass das zionistische Regime jeden Tag Libanon, Syrien und die Persönlichkeiten dieser beiden Länder bedroht, und die Rechte des palästinensischen Volkes müssen vollständig rückerstattet (zurückgegeben) werden.“
von sich gab. Die FTA vorliegende Übersetzung offenbart aber auch, daß
nicht einmal die von Cole gebrauchte Formulierung, daß das
zionistische Regime "sein Ende akzeptieren" müsse, fiel. Das hätte
immerhin noch für Interpretationsspielraum sorgen können.
Wichtig ist in solchen Fällen auch der (politische) Standort des
Übersetzers. Im diesem Fall ist es ein Iraner, der seit langem in der
BRD lebt, unsere Sprache beherrscht und kein Freund der Regierung ist.
Ein herzliches Dankeschön dem Übersetzer.
JGuilliard - Sonntag, 28. Februar 2010
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